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Rauchentwicklung aus Lagerhalle

Alarm: 06.01.2021 um 09.15 Uhr
Ortsfeuerwehren: Eng (HLF-MTF) | Gds (TLF-LF16-GWMess-MTF) | Lgh (TLF-DLK-LF20-ELW-HTLF-MTF) | Kwd (TLF-LF10-GWL-ELW2-MTF) | Krw (TLF-LF10-MZF-GWASU) | Sbg (TSFW-SW-MTF) | StBM | Flughafenfeuerwehr (GTLF F3-DLK F23) | Stadt (KDOW1-KDOW2-MZF-Pressesprecher-FB-San)
Einsatzart: Brandbekämpfung (B3)
Einsatzort: Langenhagen, Hanseatenstr.

Am Mittwochmorgen wurde der Löschzug der Ortsfeuerwehr Langenhagen zu einer unklaren Rauchentwicklung in ein Gewerbeobjekt gerufen. Passanten hatten zuvor eine Rauchentwicklung aus einer Halle wahrgenommen und den Notruf über die 112 abgesetzt.

In der Erkundung konnte Zugführer Marcel Hofmann die gemeldete Rauchentwicklung aus einem Hallentor bestätigen. Das Objekt (eine dreigeteilte Halle mit rund 1.000qm Grundfläche) ist im nördlichen und südlichen Bereich mit Toren versehen. In diesen Abschnitten finden sich auch größere gepflasterte Flächen. Auf der nördlichen Fläche war zudem recht nahe am Objekt ein LKW abgestellt. Im Westen grenzt mit gut 2m Abstand eine weitere Halle an. Im Osten befindet sich ein ebenfalls nicht weit entferntes Wohnhaus.

In einem ersten Step wurde Zugang zu dem verschlossenen Hallenkomplex geschaffen. Dafür wurde mit einer Motorsäge das Hallentor eingeschnitten. Zwei Atemschutztrupps konnten noch in den ersten Einsatzminuten in das Objekt vordringen. Doch bereits nach wenigen Minuten wurden beide Trupps zurückgezogen. Die im Objekt vorherrschende Wärme wurde schlagartig stärker. Ebenso nahm die Rauchentwicklung spürbar zu. Kurze Zeit später brannte das Dach an mehreren Stellen durch.

Bereits um 9:24 Uhr, also parallel mit den ersten Maßnahmen am Objekt, wurde die Alarmstufe von b1 auf b2 erhöht und die Ortsfeuerwehr Langenhagen im Vollalarm sowie die Ortsfeuerwehren Kaltenweide und Krähenwinkel alarmiert. Ebenso wurde das Bedienpersonal des Einsatzleitwagen 2 hinzugezogen. Nach dem abgebrochenen Innenangriff wurde ein umfangreicher Außenangriff aufgebaut. Diese Maßnahmen beschränkten sich jedoch zunächst auf den Aufbau einer Riegelstellung zu den westlich und östlich gelegenen Gebäuden. Die Wärmestrahlung war im Verlauf immens. Ein Übergreifen auf die anliegenden Gebäude konnte grundsätzlich verhindert werden. Jedoch haben beide Gebäudefassaden Schaden genommen.

Gegen 9:30 Uhr hat Stadtbrandmeister Arne Boy die Gesamteinsatzleitung übernommen und die Einsatzstelle in einen nördlichen und einen südlichen Brandabschnitt unterteilt. Um 9:44 Uhr wurde auf die Brandalarmstufe b3 erhöht. Gut zehn Minuten später wurde die Ortsfeuerwehr Godshorn und weitere 10 Minuten später die Ortsfeuerwehr Schulenburg angefordert. Durch die Unterteilung der Einsatzstelle wurde um 9:50 Uhr eine zweite Drehleiter von der Flughafenfeuerwehr hinzugezogen. Die Ortsfeuerwehr Engelbostel hat ab 10:20 Uhr ihr Feuerwehrhaus besetzt und wurde um 10:43 Uhr schlussendlich auch zur Einsatzstelle beordert.

Problematisch gestaltete sich von Anfang an die Wasserversorgung. Der intensive Außenangriff konnte in Teilen nicht wie geplant umgesetzt werden. Die Förderleistungen der umliegenden Hydranten reichte bei weitem nicht aus, um alle abgebenden Rohre zu versorgen. Weiteres Löschwasser musste deshalb über viele hundert Meter gelegte Schlauchleitungen herbeigeführt werden.

Anwohner des nahestehenden Wohnhauses konnten im Verlauf noch mehrere Hunde aus dem Haus in Sicherheit bringen. Während der Löscharbeiten verletzte sich ein Feuerwehrmann am Handgelenk. Durch einen Schlauchplatzer wurde ein Polizeibeamter verletzt. Er wurde in einem Krankenhaus behandelt. Um 15:21 Uhr konnte dann "Feuer aus" vermeldet werden.

Der Einsatz zusammengefasst in Zahlen
// Im Gebäude verbrannten mehrere PKW, Motorräder, Gabelstapler und viele hundert eingelagerte Reifen.
// Im Außenangriff wurden 7 C-Rohre, 2 Wenderohre über die beiden Drehleitern und 1 Wasserwerfer eingesetzt
// Das Löschwasser wurde über eine 800 m lange Leitung von der Walsroder Straße, eine 300 m lange B-Leitung von einer Zisterne und einer weiteren B-Leitung vom ca. 350 m entfernten Rehkamp herbeigeführt. Ferner wurden Löschwasser aus drei Hydranten auf Hanseatenstraße entnommen.
// Insgesamt wurden 75 Atemluftflaschen verbraucht.
// 101 Einsatzkräfte waren in die Löscharbeiten eingebunden. 35 Einsatzfahrzeuge vor Ort.

Der Einsatz zog sich bis spät in den Abend. Nachdem gegen 17:00 Uhr die letzten Einsatzfahrzeuge wieder gesäubert und aufgerüstet waren, liefen um 17:30 Uhr erneut Meldungen über eine Rauchentwicklung auf. Die Nachlöscharbeiten zogen sich bis 20:00 Uhr hin.


Einsatz erfasst von Christian Hasse

Einsatzbilder

Bildquelle: Carl-Marcus Müller (1-3), Bernd Günther (4-6)