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Ein Lost Place? Nein, eine Atemschutzstrecke!

Altes Schwimmbad als Übungsobjekt genutzt

Ganz allmählich geht der Trend bei den Feuerwehren wieder in Richtung Normalität. In diesem längsten aller Winter ist jedoch viel liegengeblieben, an den so wichtigen regelmäßigen Ausbildungsdienst war nicht zu denken.
Eines der Themen, das im Wortsinne „auf der Strecke“ blieb, war der sogenannte Leistungsnachweis für die Atemschutzgeräteträger. AGTs sind die Speerspitze der Feuerwehr, sie bringen ihre eigene Atemluft mit und können sich deshalb in Bereichen bewegen, die sonst nicht mehr zugänglich wären – nah am Feuer mitten im Rauch zum Beispiel. Dabei tragen sie ca. 20 kg an persönlicher Schutzausrüstung am Körper, dazu kommt das Equipment für den Einsatz oder sogar eine zu rettende Person.
Um zu überprüfen, ob sie diesen Belastungen auch körperlich gewachsen sind, müssen AGTs jährlich einen Leistungsnachweis mit bestimmten Tätigkeiten und einem Mindestenergieverbrauch absolvieren, dabei müssen sie mit der Luft aus nur einer Flasche auskommen. Diese Nachweise finden normalerweise auf den Atemschutzstrecken der Feuerwehrtechnischen Zentralen statt. Da der Betrieb dort aber erst jetzt wieder anlaufen kann, der Großteil der Godshorner Feuerwehrfrauen und -männer zu AGT ausgebildet ist und wir ja auch nicht die einzige Feuerwehr sind, wäre der Rückstand so schnell nicht aufzuholen gewesen.
Deswegen hatten sich die Godshorner Ausbilder etwas besonderes für die „Dosenatmer“ einfallen lassen: Kurzerhand wurde die Ruine des alten Schwimmbades zur Atemschutzstrecke umfunktioniert. In der Freibadumkleide herrschte dank Nebelmaschine Nullsicht, es galt zwei Vermisste zu finden und zu retten. Außerdem mussten Lasten über längere Wege zweimal rund ums Schwimmerbecken transportiert und die Treppe zur ehemaligen Milchbar erklommen werden – nicht einmal, sondern zehnmal. Einer der Regionsausbilder beobachtete dabei, dass alles den Anforderungen entsprach.
Aus eigener Erfahrung lässt sich sagen: Es war wie gefordert anstrengend – und hat dabei viel Spaß gemacht!

An dieser Stelle unser ganz besonderer Dank an die Langenhagener Stadtgerätewarte und die Feuerwehrtechnische Zentrale in Burgdorf, ohne die eine solche Übung nicht möglich gewesen wäre, sowie an die Stadt Langenhagen für die Bereitstellung des Übungsobjektes.

Bildquellen: Stephan Bommert (1) - (3), Stephan Schmidt (4) - (6)


Bericht erfasst von Florian Runge
Erstellt am: 29.05.2021 um 18.49 Uhr